von Matthias Blazek
Die Vorgänge rund um die Feuerwehren im dritten Reich von 1933-45 sind das Thema in Blazeks historischer Abhandlung “Unter dem Hakenkreuz – die deutschen Feuerwehren 1933-1945”. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten startete die Gleichschaltung der Behörden und Einrichtungen. Mit dem preußische Feuerlöschgesetz von 1933, das in den Folgejahren auf ganz Deutschland ausgeweitet wurde, griff die Gleichschaltung auch in die Führungen der Feuerwehren ein. Vereine und Verbände wurden aufgelöst bzw. die wichtigsten Funktionen mit Partei-Genossen besetzt.
Blazek verdeutlicht die Änderungen, die sich durch die NS-Ideologie in den Kriegsjahren für die Feuerwehren ergaben, vom Auschluss der Juden über die Umwandlung in die Feuerwehrschutzpolizei, die Veränderung der Farben der Feuerwehrautos und Uniformen, bis hin zum Reichstagsbrand 1933 und die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg. Auch die Integration der Hitler Jugend als damalige HJ-Feuerwehr, die zum Glück nichts mit den heutigen Jugendfeuerwehren zu tun hat, thematisiert der Autor. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die freiwilligen Feuerwehren Deutschlands dem SS-Strafgesetz von Heinrich Himmler unterstellt und kämpften gegen die Auswirkungen den Bombenangriffe auf die deutschen Städte.
Fazit: Blazek hat die Probleme der Feuerwehren während der Nazi-Zeit gut und chronologisch aufgearbeitet. Überrascht hat mich die Einführung der Durchführungsverordnung “Die Gruppe”, die – nach einigen Überarbeitungen – im Prinzip heute noch als “Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz” (FwDV3) angewendet wird und das letzte Relikt aus der NS-Zeit angesehen werden kann. Es war mit zwar vorher bereits klar, dass eine historische Abhandlung kein Roman sein kann, den man mal schnell nebenher lesen kann, aber ich muss nach einer mehrstündigen Lesepause teilweise mehrere Seiten zurück blättern und nochmal lesen musste…
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