Helfen solche Aufkleber auch gegen diese Eimer, die mittlerweile mehrmals jährlich bei uns in der Einfahrt stehen und tagelang das Stadtbild beeinträchtigen?
Warum sollen wir einer “kommerziell und steuerlich angemeldeten” Firma in Stuttgart (nur ersichtlich durch die immerhin angegebene Telefonnummer) alte Schuhe und Kleider geben, wenn der Sammelcontainer des DRK-Kreisverbandes nur wenige 100 m entfernt steht?
Ich wäre stark dafür, das mit Kleiderspenden zu erwirtschaftende Geld bzw. die Weitergabe an Bedürftige über einen örtlichen Verein abzuwickeln. Auch wenn ich nicht weiß, in wie weit diese Sammlungen finanziell interessant sind, kann es so schlecht nicht sein, wenn man bedenkt, dass die Eimerverteiler und -Wiedereinsammler immerhin aus Stuttgart (oder dem osteuropäischen Ausland) dafür nach Buchen fahren…
Auch die Sammlung per DRK-Container wird von kommerziellen Unternehmen durchgeführt. Diese zahlen lediglich einen (m. E. relativ geringen) Betrag pro Tonne gesammelter Textilien an den Verband, unter dessen Namen die Sammlung durchgeführt wird. Somit handelt es sich bei genauerer Betrachtung um eine Art Lizenzmodell, bei dem der Name Rotes Kreuz von kommerziellen Unternehmen genutzt wird. Die Beträge, die dem Roten Kreuz zufließen gehen allerdings auch nicht an Bedürftige, sondern dienen zunächst einmal der Finanzierung des Roten Kreuzes. Und die Rolle dieser Organisation, ihre Geschäftsmodelle und die Ethik ihres Führungspersonlas lassen sich durchaus aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Man erinnere sich beispielsweise an den so genannten Blutbeutelskandal um die Jahrtausendwende. Zum Thema der Rotkreuz-Kleidersammlungen, deren Verwertung und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Effekte gab es vor einiger Zeit einmal einen interessanten Fernsehbeitrag des NDR.
Danke für den sachlichen Kommentar. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das DRK das selbst abwickelt, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Mich stören auch eher diese bunten Eimer…
Gruß
Matthias
Mir sind Straßensammlungen aller Art inzwischen suspekt. Abgesehen von den Altpapiersammlungen. Genauso wie Eimer vor der Tür oder Container, die irgendwo stehen. Ich versuche, die entsprechenden Dinge direkt (!) dahin zu bringen, wo sie noch von Nutzen sein könnten.
Mein eindrucksvollstes Aha-Erlebnis in diesem Zusammenhang: ein Gang über einen Kleidermarkt in Malawi, im tiefsten afrikanischen Busch. Alles voll mit second-hand–Container- und Sammel-Klamotten aus der sogenannten Ersten Welt. Die eigene Baumwoll-Industrie, einst DER Wirtschaftsfaktor für Malawi – am Boden.