Wider das Vergessen!

Wider das Vergessen

Diese Tür führt in die Stille der ehemaligen jüdischen Synagoge unter dem Buchener Jakob-Mayer-Platz.

Heute vor 72 Jahren wurde das KZ Auschwitz von der Roten Armee befreit und das grausame Vernichtungslager aufgelöst. Der unfassbaren und systematischen Mordmaschinerie wurde damals zum Glück der Garaus gemacht. Mich schockiert es immer noch, wie das damals gelaufen ist und dass mein Opa – auch wenn er nie etwas davon erzählen wollte – im Krieg erst einige Jahre später aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkam.

Am heutigen Holocaust-Gedenktag war ich zum ersten Mal IN der ehemaligen Synagoge (dran vorbeigefahren bin ich in den letzten Jahren praktisch täglich – oft sogar mehrfach). Wenn man die tieferliegende Tür gefunden, aufgeschlossen und das Licht eingeschaltet hat, steht man in dem kleinen Vorraum der ehemaligen Synagoge mit Bad und Lehrerwohnung. Wer in den Flur nach rechts abbiegt, steht vor einer kurzen Treppe, die nach wenigen Stufen an einer gemauerten Wand endet. Links herum geht es in den eigentlichen Betsaal. Auf dem Gedenkstein liegt ein metallenes Buch mit den Namen der Buchener Juden, die im zweiten Weltkrieg vertrieben wurden.

Die Stille in dem Kellergewölbe lädt zum Nachdenken ein – abgeschottet von jeglichen Umgebungsgeräuschen und ohne Handyempfang. Ein Gedanke manifestiert sich: Das darf nie wieder geschehen!

Weitere Informationen zur ehemaligen Synagoge auf www.buchen.de

Wer noch nicht in Auschwitz war und noch nie unter dem eisernen Schild mit der Aufschrift “Arbeit macht frei” ein mulmiges Gefühl bekommen hat, dem empfehle ich den Multikopter-Überflug der BBC.

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert