Gelesen: Schöner Wein

Schoener-wein

von Roman Kempf

Pater Abel ist im 18. Jahrhundert der Cellerarius der Benediktinerabtei in Amorbach und macht sich als Verantwortlicher für die Besitzungen und die Güter der Abtei Gedanken darum, wie man den Ertrag der Äcker, Wiesen und Felder steigern könnte. Auf einer Winzerversammlung in Miltenberg lernt er den begabten Wein- und Obstbauern Hofmeister kennen, der die anderen Häcker davon überzeugen will, dass man mit dem Obstanbau den durch Missernten und Unwetter stagnierenden Ertrag der Weinberge im Maintal wieder steigern könnte.

Als wenige Tage später einer der Häcker, der bei der Versammlung mit Hofmeister in Streit geriet, und wieder einige Tage später der Zunftmeister tot aufgefunden wird, glaubt Abel nicht an einen Unfall und nimmt die Ermittlungen auf. Die Häcker und die Obrigkeit verdächtigen Hofmeister, der bereits früher unter dem Vorwurf der Hexerei stand, aber Abel glaubt an den Baumpelzer, den er für die Abtei gewinnen will, und sucht den Schuldigen. Am Ende ergibt sich eine erstaunliche aber nachvollziehbare Wendung…

Fazit: Den “Criminalroman” könnte man unter “leichte Lektüre” verbuchen und beim Lesen – fast nebenbei – einiges über den Weinbau lernen. Kempf beschreibt die Gegend um Amorbach und Miltenberg sehr anschaulich und wer Miltenberg heute kennt, kann die Gänge durch die Stadt leicht nachvollziehen, so weiß man jederzeit, wo sich Abeld in der heutigen Altstadt gerade aufhält. Das Interessanteste aber findet sich ganz am Ende des Buches: ein Ausschnitt aus einer Karte der Gegend um 1819. Dort ist die heutige Stadt Walldürn als “Walthirrn” eingezeichnet. So sieht sich jeder bestätigt, der den Spruch “ich kumm’ von Dürn und hab’ kee H…”  kennt.

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3 Antworten auf “Gelesen: Schöner Wein

  1. Die Idee ist gut. Ich werd’ morgen den Damen das Buch, das ich heute gelesen habe und die Farbe Rot im Titel trägt, mal an’s Herz legen. Mal sehen, ob es nur “Frauenbücher” sein dürfen oder ob auch ein Krimi gefragt ist…

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