Gelesen: Täuscher

Täuscher von Andrea Maria Schenkel

von Andrea Maria Schenkel

In Landshut werden 1922 Mutter und Tochter ermordet. Der blutige Doppelmord erschüttert ganz Süddeutschland. Die ledige Clara Ganslmeier und ihre alte Mutter werden grausam ermordet in ihrer Wohnung gefunden, die kleine bayerische Stadt gerät in Aufruhr.

Der Hauptverdächtige ist Hubert Täuscher, Sohn eines reichen Bürstenfabrikanten, das schwarze Schaf der Familie und Verlobter von Clara. Als er in den Gerichtssaal geführt wird, wo ihm wegen kaltblütigen Doppelmordes der Prozess gemacht werden soll, ist die Menge kaum noch zu halten. Aber Hubert Täuscher lässt sich nicht beirren – obwohl alle Indizien auf ihn verweisen, schweigt er beharrlich zu den Vorwürfen, beteuert bloß seine Unschuld. Ist er ein abgebrühter Mörder oder das Opfer eines Justizirrtums? Fürchtet er eine Rache, die schlimmer ist als das Todesurteil?

Fazit: Nach dem wirklich erschütternden “Finsterau” und dem überragenden Debüt “Tannöd” ist “Täuscher” leider nur eine Nacherzählung einer wahren Geschichte. Irgendwie kommt die Spannung zu kurz, die Zahl der möglichen Mörder ist sehr überschaubar und das Ende kommt ein wenig überraschend.

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Gelesen: Asterix bei den Pikten

Asterix bei den Pikten

nach Goscinny und Uderzo

Band 35 ist da und das Warten hat (wieder mal) ein Ende. Zum ersten Mal in der Geschichte von Asterix und Obelix schrieb Jean-Yves Ferri einen neuen Asterix-Comic, Didier Conrad steuerte die Zeichnungen bei. Nachdem die drei letzten Bände nichts oder nur wenig mit den eigentlichen Asterix-Abenteuern zu tun hatten, habe ich mich wirklich auf ein neues Abenteuer gefreut und da ist es: Asterix lernt gemeinsam mit Obelix die Pikten und ihre Eigenarten kennen.

Nachdem am winterlichen Strand ihres Dorf ein Eisblock mit einem tiefgekühlten Fremden antreibt, tauen die Galliern ihn auf und um ihn nach Hause zu  bringen, reisen die beiden Freunde nach Kaledonien – in das heutige Schottland – und lernen die Gebräuche und Sitten der Clans in Schottland kennen, erleben Fafni (heute hätte sie einen anderen Namen) live und retten – aber nein, das wäre zu viel verraten. Das muss jeder selber lesen.

Fazit: Endlich wieder ein “echter” Asterix-Band. Nach 8 – nein eher nach 12 – langen Jahren erleben unsere Freunde wieder ein richtiges Abenteuer. Die Bände nach “Asterix und Latraviata” waren irgendwie keine richtigen Alben. Ich bin begeistert!

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Gelesen: Spickzettel – das 1×1 der Kommunikationsmittel

Spickzettel - Das 1x1 der Kommunikationsmittel

von Gönül Pasinli

Was macht ein Plakat aus? Worauf kommt es bei einem Mailing an? Was muss bei der Erstellung eines Briefbogens beachtet werden und welche Angaben sind Pflicht. Pasinli gibt Grafikern, Marketing-Managern oder Werbefachleuten ein Buch mit alle wichtigen Voraussetzungen an die Hand, das sie vermutlich nicht wieder hergeben wollen.

Von der Geschäftsausstattung über die Plakatierung, Produktverpackungen bis hin zur Webseite hat sie an so ziemlich alles gedacht, was man im täglichen Grafikerleben braucht. Der Name des Buches ist Programm und als Spickzettel macht es sich in jeder Büroschublade sehr gut – nicht nur inhaltlich sondern auch grafisch.

Fazit: Die Autorin und Verlegerin hat alles aber auch wirklich alles was der “normale” Grafiker oder Designer braucht in einem kleinen 84seitigen Buch zusammen gefasst. Nie wieder vergessen, was alles auf einem Briefbogen oder einer Visitenkarte stehen muss! Die Checklisten können – gerade für Berufseinsteiger oder zur Absicherung sehr hilfreich sein.

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Gelesen: Um die Wurst

Michael Moritz: Um die Wurst

von Michael Moritz

Die Breisacher Tierschützer machen mobil gegen die “Fleischmafia”, Metzger und Schlachthöfe – bis Erik Schwarz, ein Tierschützer der militanteren Sorte, tot in unmittelbarer Nähe des Schlachthofes gefunden wird, mit einem Bolzenschuss im Kopf und mit abgezogener Gesichtshaut. Kommissar Belledin und seine neue Kollegin nehmen die Ermittlungen auf. Belledin hat aber nicht nur mit der neuen Kollegin, die ihm sehr wohl das Wasser reichen kann und einige dunkle Geheimnisse mit sich herumträgt, zu kämpfen sondern auch mit Kilian, der sich im Auftrag der Tierschützer im Schlachthof anstellen lässt.

Bei seiner Undercover-Ermittlung wird Kilian von Angestellten des Schlachthofes enttarnt und windelweich geprügelt. Schließlich überstürzen sich die Ereignisse, einer der Schlachter wird mit einem Bolzenschussgerät ermordet, Belledins Kollegin trifft auf ihren totgeglaubten Drogenkönig und schläft mehr als einmal mit Kilian. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten…

Fazit: Nach dem letzten Krimi mit Belledin aber ohne Kilian muss ich sagen, dass “Um die Wurst” wieder ein echter “Moritz” ist. Der Leser lernt Kilian von einer anderen Seite kennen. Moshe bekommt sowas wie ein Gesicht und Kilian nimmt seine Dienste direkt in Anspruch. Die sehr detailgetreuen Beschreibungen des Schlachthofes und einiger Mordszenen hätte nicht so anschaulich sein müssen. Nichts für Vegetarier!

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Gelesen: Platzhirsch

Platzhirsch von Nicola Förg

von Nicola Förg

Warum wird eine Biologin auf ihrem Anwesen ermordet – ohne Zeugen außer einem Elch? Irmi Mangold und Kathi Reindl tun sich zu Anfang recht schwer, ohne konkrete Hinweise auf einen Täter. Die ersten Verdächtigen sind aber nicht weit: ein windiger Ex-Lover, ein Wilderer, ein Biathlon-Trainer, Kathis Mutter und noch einige mehr…

Die ermordete war Jägerin und Autorin. In ihrem aktuellen Buchprojekt sollte es um Wilderei gehen. Stecken die – zwar nicht namentlich genannten – erwähnten Wilderer dahinter und was hat das in Altdeutsch geschriebene Tagebuch eines Schwabenkinds, das Irmi auf dem Laptop der Ermordeten findet, damit zu tun?

Fazit: Nicola Förg beleuchtet in diesem Krimi die schauerliche Geschichte eines der letzten der sog. Schwabenkinder. Anhand von Tagebuch-Auszügen zieht sie den Leser in ihren Bann und schafft es auch mit der eigentlichen Handlung die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Fünf Punkte wären dennoch übertrieben, da mir zum Schluss noch das eine oder andere Puzzlestückchen fehlt…

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Gelesen: Inferno

Inferno von Dan Brown

von Dan Brown

Robert Langdon ist zurück – schon wieder. Diese Mal bilden die versteckten Zeichen und Symbole in Dantes Alighieris “Göttliche Komödie” die Grundlage für Langdons Problem und dessen Lösung. Die Göttliche Komödie gehört sicherlich zu den geheimnisvollsten Schriften der Weltliteratur und gibt heute noch Rätsel auf.

Gemeinsam mit der Ärztin Sienna Brooks flüchtet Robert Langdon nach einem Mordanschlag auf ihn aus dem Krankenhaus und entdeckt ein in seinen Jackenkragen eingenähten High-Tech-Projektor, der weitere Geheimnisse und die Verbindung mit Dante aufwirft. Sienna birgt aber auch Rätsel und Langdon macht sich auf die Jagd nach einem vermeintlich tödlichen Pandemie-Auslöser. Unter anderem ist die Chefin der WHO und eine geheimnisvolle Organisation in die ganze Sache verwickelt. Wer ist Freund? Wer Feind?

Fazit: Wieder hat es Dan Brown geschafft, mich mit seinem “Helden” mit der Micky Mouse-Uhr zu fesseln. Sein Schreibstil und die Geschichte sind spannend und obwohl man genau weiß, wie es weiter geht und auch wie es ausgeht, kann man nicht anders als weiter zu lesen. Eigentlich hätte das Buch 5 Punkte verdient. Dennoch möchte ich heute nur 2,5 Punkte vergeben, weil er sich auch beim vierten Band nicht von seinem Schema lösen konnte und die Handlung mit dem gleichen Wechsel von Freund und Feind aufbaut wie in den drei vorangegangenen…

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Gelesen: Tod am Hochrhein

Tod am Hochrhein von Petra Gabriel

von Petra Gabriel

Zu Beginn der Laufenburger Städtlefasnacht stürzt sich eine Unbekannte von der Altstadtbrücke in den Rhein. Kriminaloberkommissarin Iris Terheyde will – obwohl sie wegen einer Morddrohung gegen sie nach Lörrach versetzt werden soll – den Fall nicht abgeben. Bald darauf gibt es einen weiteren Mord und alle Hinweise und Spuren führen zu einem Mann: Max Trautmann, der sein Leben als erfolgloser Werbegrafiker, Autor von Groschenromanen und Verfasser von Haikus fristet.

Während der Fastnachtstage an der Schweizer Grenze – von denen der Leser praktisch nichts mitbekommt – nimmt der Fall seinen Lauf und die Kommissarin Terheyde kommt der Lösung erst nach einem dritten Mord näher.

Fazit: Irgendwie hat’s der Krimi gar nicht geschafft, mich zu in seinen Bann zu ziehen. Ich habe für die rund 260 Seiten eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, musste verschiedene Teile mehrfach lesen, um überhaupt den Zusammenhang wieder herstellen zu können. Vielleicht ist dieser Krimi ja sogar ein guter Krimi wenn mann sich die Zeit nimmt, ihn – mehr oder weniger – am Stück zu lesen…

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Gelesen: Buchen im Dritten Reich

"Buchen im dritten Reich" von Günther Ebersold

von Dr. Günther Ebersold

“Eine kleine Stadt unter dem Hakenkreuz” lautet der Untertitel des Buchs, das Dr. Günther Ebersold und der Verein Bezirksmuseum vor einigen Wochen veröffentlicht haben und dessen Erstauflage bereits am Veröffentlichungstag fast vergriffen war. Ebersold hat mit diesem Buch die Vorkommnisse im dritten Reich in Buchen beleuchtet und genau 80 Jahre nach der Machtergreifung Hitlers die Vergangenheit noch einmal bewusst gemacht, Antworten gefunden und gezeigt, dass passiver Widerstand im Kleinen helfen kann.

“Buchen war kein weißer Fleck auf der Landkarte des Nationalsozialismus”, machte der Autor bei der Buchvorstellung am 30.01. im Bezirksmuseum deutlich. Das Buch geht in über 160 Seiten auf die einzelnen Geschehnisse und die Wechselwirkung zwischen katholischer Kirche und den Machthabern ein und setzt sie in Bezug zum großen Ganzen. Festzustellen bleibt aber, dass Buchen und der damalige Landkreis Buchen nur winzig kleine Rolle im großen Räderwerk der Nazis gespielt hat – auch wenn die lokalen NS-Schergen gerne mit den großen Hunden pinkeln gehen wollten und doch das Bein nicht heben konnten…

Fazit: Mich hat das Dritte Reich und die Frage, wie Hitler es geschafft hat, ein ganzes Volk so zu manipulieren schon immer – im negativen Sinne – fasziniert. “Die Welle” hat mir vor Augen geführt, dass so etwas auch in einer aufgeklärteren Welt wieder möglich wäre und dass niemand wirklich davor gefeit sein kann. Ebersold hat mit “Buchen im dritten Reich” ein spannendes, aber auch mit Zahlen gespicktes Buch über Buchen geschrieben und gezeigt, dass der passive Widerstand einer vom Katholizismus geprägten Stadt es den Machthabern zumindest nicht einfacher gemacht hat, aber auch dass so mancher seinen Nutzen aus der Geschichte gezogen hat. Jetzt hätte ich mir nur noch gewünscht, dass Ebersold seinen Geschichtsunterricht am Gymnasium auch so interessant gestaltet hätte wie das Buch, das er geschrieben hat.

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Gelesen: Goldrausch

Goldrausch von Bernd Franzinger

von Bernd Franzinger

Der zweite Fall mit Wolfram Tannenberg beginnt mit einem Brand – einem Brand in einer renommierten Softwarefirma. Auf der Suche nach Glutnestern finden die Feuerwehrleute in einem der Büro eine verkohlte Leiche. Wenig später stellt sich heraus, dass die Finanzchefin des Unternehmens mit einem schweren Gegenstand brutal ermordet worden ist. Tannenberg nimmt die Ermittlungen auf und gerät in eine Welt, die ihm gar nicht gefällt – die Finanzwelt.

Kollege Geiger fährt plötzlich Porsche, weil er mit Aktiengeschäften innerhalb kürzester Zeit viel Geld verdient hat. So langsam infiziert er das gesamte K1 in Kaiserslautern. Tannenbergs Kollegen fahren voll ab auf den Börsenboom und investieren wie wild in Aktien – außer Tannenberg und sein Kollege Fouquet. Als aber die Bankenwelt im Börsencrash zusammenstürzt und es mit dem Fall auch nicht wirklich voran geht, wird die Stimmung frostig. Weitere Morde, die irgendwie mit dem ersten zusammenhängen machen Tannenberg die Arbeit auch nicht einfacher…

Fazit: Der zweite Fall für Wolfram Tannenberg ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Bands. Die Charaktere entwickeln sich kontinuierlich weiter und werden plastischer. “Tannes” Vater geht immer noch gerne “in den Tchibo” und versucht seinen Sohn mit den dort erfahrenen Gerüchten gut gemeint zu unterstützen – in diesem Fall entspricht gut gemeint auch gut gemacht…

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Gelesen: Tod im Theaterhaus

Tod im Theaterhaus

Von Michael Moritz

Es passt ihm gar nicht: auf dem Rückweg von einem Vortrag in Stuttgart wird Belledin vom Stuttgarter Polizeichef um Hilfe gebeten. Er soll die Mordermittlung in einem aktuellen Fall übernehmen, weil die neue Kollegin noch grün hinter den Ohren ist, ein anderer ausgebrannt ist und alle anderen mit anderen Fällen schon ausgelastet sind.

Also macht Belledin sich im “feindlichen” Schwabenland an die Ermittlungen und lernt die Schwaben kennen und lieben. Es sei aber nur soviel verraten: es bleibt nicht bei dem ermordeten Kommunikationstrainer, der seinen Kursteilnehmern das Theaterfechten beibringt und danach mit den weiblichen ins Bett steigt.

Fazit: Belledin alleine ist nicht schlecht, aber irgendwie freue ich mich auf den nächsten Krimi mit Fotograf Kilian, der Belledin das Leben schwer macht. In diesem Fall taucht der Leser tief in das Seelenleben eines badischen Brummbärs, der sich Gedanken darüber macht, ob er seine Frau hintergehen darf – wie er die Frage beantwortet soll hier aber unbeantwortet bleiben. Am besten gefallen mir die Seitenhiebe in Richtung unserer schwäbischen Landsleute, die den Krimi immer wieder auflockern – ich sag’ nur “Macht Platz, Spätzlefresser”…

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