von Dr. Günther Ebersold
“Eine kleine Stadt unter dem Hakenkreuz” lautet der Untertitel des Buchs, das Dr. Günther Ebersold und der Verein Bezirksmuseum vor einigen Wochen veröffentlicht haben und dessen Erstauflage bereits am Veröffentlichungstag fast vergriffen war. Ebersold hat mit diesem Buch die Vorkommnisse im dritten Reich in Buchen beleuchtet und genau 80 Jahre nach der Machtergreifung Hitlers die Vergangenheit noch einmal bewusst gemacht, Antworten gefunden und gezeigt, dass passiver Widerstand im Kleinen helfen kann.
“Buchen war kein weißer Fleck auf der Landkarte des Nationalsozialismus”, machte der Autor bei der Buchvorstellung am 30.01. im Bezirksmuseum deutlich. Das Buch geht in über 160 Seiten auf die einzelnen Geschehnisse und die Wechselwirkung zwischen katholischer Kirche und den Machthabern ein und setzt sie in Bezug zum großen Ganzen. Festzustellen bleibt aber, dass Buchen und der damalige Landkreis Buchen nur winzig kleine Rolle im großen Räderwerk der Nazis gespielt hat – auch wenn die lokalen NS-Schergen gerne mit den großen Hunden pinkeln gehen wollten und doch das Bein nicht heben konnten…
Fazit: Mich hat das Dritte Reich und die Frage, wie Hitler es geschafft hat, ein ganzes Volk so zu manipulieren schon immer – im negativen Sinne – fasziniert. “Die Welle” hat mir vor Augen geführt, dass so etwas auch in einer aufgeklärteren Welt wieder möglich wäre und dass niemand wirklich davor gefeit sein kann. Ebersold hat mit “Buchen im dritten Reich” ein spannendes, aber auch mit Zahlen gespicktes Buch über Buchen geschrieben und gezeigt, dass der passive Widerstand einer vom Katholizismus geprägten Stadt es den Machthabern zumindest nicht einfacher gemacht hat, aber auch dass so mancher seinen Nutzen aus der Geschichte gezogen hat. Jetzt hätte ich mir nur noch gewünscht, dass Ebersold seinen Geschichtsunterricht am Gymnasium auch so interessant gestaltet hätte wie das Buch, das er geschrieben hat.
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