Nachdem meine Mutter zur Zeit krank geschrieben ist und sie noch nicht wieder arbeiten kann, durften Nane und ich heute gemeinsam mit den Abonennten und mindestens 350 Schülern Dürrenmatts Klassiker “Der Besuch der alten Dame” in der Interpretation der Badischen Landesbühne im Lindensaal in Hettingen sehen.
Das gewohnt karge Bühnenbild, das dennoch immer wieder die passende Atmosphäre schafft, versetzt den Betrachter nach Güllen, wo die verschrobene und mehrfach geschiedene Milliardärin auf Gerechtigkeit oder besser Rache sinnt. Ihr Jugendfreund, der sie vor 45 Jahren hat schwanger sitzen lassen und immer noch in ihrem Geburtsort Güllen wohnt, soll sterben bzw. ermordet werden. Dafür bekommt die Stadt Güllen, mit der es seit Jahren immer weiter bergab geht, und ihre Einwohner eine Milliarde (Franken, Mark, Euro oder Bananen?). Dass diese Situation für reichlich Spannung innerhalb der Bevölkerung gegenüber Alfred Ill – dem besagten Jugendfreund – sorgt, dürfte klar sein.
Die Inszenierung der BLB und die Leistungen der Schauspieler haben so für uns für einen entspannten Theaterabend mit einer hervorragend umgesetzten Tragikomödie gesorgt. Die MitarbeiterInnen des Verkehrsamt haben diese Mal sogar für Getränke gesorgt, danke schön dafür. Für die Buchener Abiturienten ist es allerdings schade, dass die Aufführung nicht schon gestern war. Sonst wäre bei dem einen oder anderen das Deutsch-Abi heute morgen vielleicht besser ausgefallen…
P.S. irgendwie war man not amused als ich ein Foto vom Bühnenbild machen wollte, das wäre “aus rechtlichen Gründen nicht gestattet” – deshalb nur das dunkle Bild der Stuhlbeine vor uns…