Gelesen: Weißbier im Blut

Weißbier im Blut - von Jörg Graser

von Jörg Graser

Kommissar Kreuzeder wird zu einem Bauernhof gerufen. Eigentlich wollte er lieber sein Mittagessen und sein Weißbier genießen. Aber sein Chef gönnt ihm die Mittagspause nicht. Also muss er sich die Leiche im Mähdrescher ansehen und – widerwillig – die Ermittlungen aufnehmen.

Wegen seines Alkoholkonsums und seiner Lebensweise hat ihn sein Vorgesetzter schon länger auf der Abschussliste und eine Polizei-Psychologin soll seine Dienstfähigkeit prüfen. Als eine zweite Leiche im Mähdrescher gefunden wird und der Wirt seiner Stammkneipe getötet wird, macht er sich wirklich an die Arbeit…

Fazit: Kommissar Kreuzeder ist weder sympathisch noch erfolgreich. Kreuzeder ist ein alternder Mordkommissar, der scheinbar die Lust am Mörder jagen verloren hat und seine Sorgen im Alkohol ertränkt. An manchen Stellen meint man, der Krimi möchte als Persiflage auf die ganzen anderen Regionalkrimis verstanden werden. Mir hat’s nicht wirklich gefallen und ein Kommissar, der mit vier Weizen und acht Obstler ins Auto sitzt und zum Tatort fährt, sollte auch kein Vorbild sein.

Bewertung: ⊕ ⊕ 1/2 (von 5 möglichen)

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Schwarz-weiß ist doch am schönsten

Schweiß-Weiß ist doch am schönsten

Zumindest wenn Luca mit einer analogen Klick-Ratsch-Kamera von Oma Claudia und einem Schwarz-Weiß-Film, der mind. 15 Jahre über seinem geplanten Mindesthaltbarkeitsdatum war, fotografiert.

Eigentlich dachte ich, dass die Fotos nichts werden würden, aber die Gesamtauswahl ist gar nicht schlecht – trotz oder dank Ilfords HP5, der immer noch funktioniert hat. Er war die letzten Jahre ja auch immer in gleichbleibendem Klima – im Kühlschrank.

Besonders interessant war auch, dass der Drogeriemarkt, bei dem der Film zur Entwicklung war, telefonisch bei mir nachgefragt hat, ob sie die Bilder wirklich meiner Auszubildenden geben dürfen.

Als Lückenbüßer…

Lückenbüßer

… bezeichnet einen seine Frisörin, wenn man gegen 12 Uhr Mittags spontan nach einem Termin fragt, für 14 Uhr einen bekommt, nach gut 12 Minuten wieder an der Kasse steht und keinen neuen Termin im voraus ausmachen will.

Ob nochmal ein Frisörbesuch länger dauern wird ist eh unklar solange das “Loch” am Hinterkopf immer größer wird…

Tastschreiben – heute

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So heißt das aktuelle Lernheft der VHS zum Thema “Maschinenschreiben” mit dem Jana zur Zeit einen “Schreibmaschinen”-Kurs macht und das inhaltlich meinem Heft von 1995 (oder so) sehr ähnlich ist.
Unbeantwortet bleiben allerdings die Fragen, ob die Teilnehmer wissen, dass die im Lernheft verwendete Schrift “Courier” heißt, nicht-proportional (und absolut hässlich) ist und bei Schreibmaschinen in der Regel die einzige verfügbare Schriftart war, während heute am Computer Tausende von Schriftarten installiert werden könnten – auch um Lernhefte zu setzen…

HD-Fernsehen ist toll…

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Zumindest wenn die HD+-Karte (wieder) aktiviert ist.
Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass die Aktivierung der ersten Karte vor zwölf Monaten auch so lange gedauert hätte. Auch wenn ich nicht weiß, wie die Aktivierung funktioniert, wundert es mich doch ein wenig, dass das Schreiben eines Datums eine Stunde in Anspruch nimmt. Im Vergleich dazu waren sogar die alten 5,25″ Diskettenlaufwerke schnell…

Deutschland – einig Schilderland?

Deutschland - einig Schilderland?

Jahr(zehnt)elang ging es ohne Überholverbot an der Stelle.

Seit einigen Wochen (oder schon Monaten?) stehen an der Kuppe oberhalb von Eberstadt und an der Abzweigung Richtung Götzingen an der L582 Überholverbotsschilder. Warum?

Direkt nach den beiden Anfangsschildern hat man den kompletten Blick über die kleine Talsenke und konnte bis zum Anbringen der Schilder auch wunderbar überholen – falls kein Gegenverkehr kam. Jetzt darf man erst dort wieder überholen wo die Fernsicht endet. Danke, dass man noch Traktoren überholen darf, leider bringt das nichts bei LKWs…

Gelesen: Wer hier stirbt, ist wirklich tot

Wer hier stirbt ist wirklich tot

Von Maximo Duncker

Nachdem sein Büro in einer Berliner Zeitungsredaktion in die Luft gejagt wurde, wird Journalist Kai van Harm von seinem Arbeitgeber entlassen. Er sitzt zu Hause und versinkt langsam aber sicher in Selbstmitleid, schottet sich von Frau und Kindern immer mehr ab. Bis er einen Entschluss fasst, eine kleine Wohnung in Neukölln mietet und auszieht. Seine neue Nachbarin bringt ihn auf die Idee, einige Zeit in seinem Ferienhaus im Oderbruch zu verbringen und dort ein Buch zu schreiben.

Das klingt auf den ersten Blick auch alles recht gut: Ein arbeitsloser Einwohner, der später so etwas wie ein Freund wird, biedert sich bei ihm als Helfer an. Als seine Frau dann beschließt in Urlaub zu fahren und ihm die pubertierenden Kinder auf’s Auge zu drücken, fängt der ganze Schlamassel an: in den benachbaren Ortschaften gehen zwei Kirchen in Rauch auf, eine Antifa-Demonstration steht der Oderbruch-Idylle bevor und schließlich brennt auch noch der mit EU-Geldern geförderte Schweinemastbetrieb.

Fazit: Der Provinzkrimi (laut Buchtitel) bzw. der Roman von Maximo Duncker muss mit zweierlei Maß gemessen werden: 1. als Krimi oder 2. als Roman.
1. Als Krimi versagt das Buch komplett und bekäme max. einen Stern, da das Cover wesentlich mehr verspricht als das Buch halten kann. Dem “Provinzkrimi” fehlen alle Elemente, die ein Krimi braucht: ein spannender Fall, Verdächtige und einen oder mehrere Ermittler. Ein Kriminalfall, der keiner ist, macht den Auftakt als van Harms Büro in die Luft fliegt, dann folgt fast 100 Seiten lang nichts, bevor sich endlich wieder was tut und die Kirchen und der Schweinestall in Rauch aufgehen.
2. Als Roman macht er eigentlich eine gute Figur. Hier könnte man ohne Problem drei oder vier Sterne vergeben. Duncker beschreibt das Leben nach dem beruflichen Abstieg des Protagonisten sehr anschaulich und interessant. Er skizziert die Bevölkerung des Oderbruchs vermutlich sehr treffend und stellt die Verwicklungen in einer kleinen Gemeinde gut dar. Die Beschreibung des Umgangs mit seinen pubertierenden Jugendlichen nimmt recht viel Raum im Roman ein.
Alles in allem nett zu lesen, aber eben kein Provinzkrimi.

Bewertung: ⊕ ⊕ 1/2 (von 5 möglichen)

Verlag: Blanvalet

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Vielen Dank an BloggdeinBuch.de für die Vermittlung des Rezensions-Exemplars

Fotografieren im freien Fall…

Fotografieren im freien Fall

So fühlt es sich zumindest an, wenn man in knapp 15 Metern Höhe freihändig unter der Decke an einem dünnen Seil hängt und für den kommenden Prospekt für das neue Kletterzentrum des Alpenvereins in Buchen Fotos auf Augenhöhe machen soll, weil man von Kletterern von unten immer nur die Hinterteile sieht.

Immerhin bin ich alleine hoch gekommen – zumindest auf dem leichtesten Weg – und Spaß hat es auch gemacht…