Gelesen: Tod am Galgen

Tod am Galgen von Libor Schaffervon Libor Schaffer

Der historische, dreischläfrige Galgen in Beerfelden ist der Hauptschauplatz im zweiten Krimi um Privatdetektiv Tobias Bloch und seine Assistentin Susanne Kramer. An einem Montagmorgen wird eine Frauenleiche hängend am Galgen entdeckt. Ihre Recherchen führen die beiden Protagonisten in ein ethologisches Forschungsinstitut, wo man Ihnen nur Lügen vorsetzt.

Dabei verstricken sich Bloch und seine Assistentin immer tiefer in ein Geflecht aus Lügen und noch mehr Lügen. Die Verdächtigen scheinen allesamt sehr gute Schauspieler zu sein, aber den beiden PrivatdetektivInnen gelingt es mit jeder Zigarette und jedem Bier (Pils), der Lösung des Rästels immer näher zu kommen – allerdings nicht bevor eine weitere Leiche am Galgen hängt.

Fazit: Irgendwie nervt er, der „Privatdetektiv aus Heubach“. In praktisch jedem der kurzen Kapitel verwendet der Autor mehrfach diese Umschreibung für die Hauptfigur (oder für seine Assistentin des Privatdetektivs aus Heubach oder oder…). Nach dem gelungenen Auftakt war dieser Krimi um Tobias Bloch und Susanne Kramer zu langweilig, zu aufgeblasen und zu langatmig – die Hälfte der Seiten hätte vermutlich auch gereicht…

Bewertung: ⊕ ⊕ (von 5 möglichen)

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Bei Grimms unterm Sofa…

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… ist es nicht immer so aufgeräumt.
Endlich hat unser Fußablage-Teil wieder vier funktionierende Füße. Nach mehreren nicht dauerhaften Versuchen, den gebrochenen Fuß wieder zu befestigen, war jetzt der Unterboden dermaßen löchrig, dass ein neuer Unterboden und neue Füße her mussten. Hier zeigt es sich wieder mal, wie hilfreich es ist, gute Beziehungen zum örtlichen Sofahersteller zu pflegen…

Gelesen: Ernteopfer

Ernteopfer von Harald Schneider

von Harald Schneider

Mitten in der Erntezeit im vorderpfälzischen Obst- und Gemüseanbau wird am Rand eines Feldes ein polnischer Erntehelfer tot aufgefunden. Die Träume des Hauptkommissars Reiner Palzkis von einem erholsamen Wochenende mit seinen Kindern finden ein schnelles Ende. Nur wie bringt er’s seiner Frau bei? Die wartet schon sehnsüchtig darauf, ihm die Kinder auf’s Auge drücken zu können…

Die erste lauwarme Spur führt Palzki zu einem Gemüsegroßmarkt, der nicht nur Erntehelfer beschäftigt, sondern auch für deren Unterkunft und deren Arbeit sorgt. Der eher unsympatische Inhaber scheint keine weiße Weste zu haben. Währenddessen wird ein zweiter Toter in einem Tierpark gefunden. Palzki steht unter Druck – zum einen soll er den Fall lösen, zum anderen sich um seine Kinder kümmern. Bekommt er das unter einen Hut?

Fazit: Ein interessanter Auftakt für eine ganze Reihe von mittlerweile sieben Pfalzkrimis. Mich hat er nicht vom Hocker gerissen, aber auch nicht so gelangweilt, dass man sich den zweiten Band nicht auch antun könnte. Interessant finde ich auch die Möglichkeit, die teilweise fiktiven Orte auf einer GoogleMaps-Karte anzuschauen.

Bewertung: ⊕ ⊕ ⊕ 1/2 (von 5 möglichen)

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In der Adventsstadt

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Andere wären gerne „Hochschulstadt“. Nanes Heimatstadt sieht sich gerne als „Adventsstadt“.
Nach einer gut gemeinten, aber doch schwer verständ-/daulichen Tanz-/Theatervorstellung hat man vorhin das 24. und letzte Kalenderfenster für 2012 am Rathaus geöffnet. Für den Pauschaltouristen im Bus nett anzusehen – mehr aber nicht…

Berufswunsch: Schiffschaukelbremser

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Irgendwie ist meine letzte Schiffschaukelrunde schon eine Weile her. Da Luca aber noch nie Schiffschaukeln durfte, konnte ich’s vorhin nicht verhindern. Dafür hab‘ ich jetzt Muskelkater und Luca wollte immer noch höher – bis dann der Schiffschaukelbremser die Bremse gezogen hat…

Gelesen: Er ist wieder da

"Er ist wieder da" von Timur Vermes

von Timur Vermes

Im Sommer 2011 erwacht Adolf Hitler auf einem unbebauten Grundstück in Berlin. Der Krieg ist vorbei, die NSDAP gibt es nicht mehr, Eva und Göring und die anderen aus dem Führerbunker sind auch nicht da. Dafür Tausende Ausländer, Angela Merkel, die NPD, Drogeriemärkte, die Wies’n und vieles mehr.

Nach einigen Tagen in einem Berliner Kiosk entdeckt ihn ein Team einer Firma, die Shows für’s Privatfernsehen produziert und läd ihn zu einem Auftritt einer Comedy-Show ein. Aber er sieht sich nicht als Comedian, er ist er. Er ist Adolf Hitler. Ein erneuter Aufstieg in den Olymp der Comedy-Shows und ein Kampf mit den Parteien (u.a. der NPD) und den Medien (der Bild im Besonderen und allen anderen im Allgemeinen) beginnt.

Fazit: Ein – auf den ersten Blick – erschreckender Romantitel. Was könnte schlimmer sein als ein Wiederaufleben der Nazi-Zeit mit Krieg, Mord und anderen Gräueltaten? Alleine schon das Cover erinnert an Hitler und der Buchpreis bezeichnet das Jahr seiner Machtergreifung. Und er wirkt so echt in seinen Reden. Sollte man gelesen haben – vorallem der Teil in der NPD-Parteizentrale…

Bewertung: ⊕ ⊕ ⊕ ⊕ ⊕  (von 5 möglichen)

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Wir haben’s überlebt und Lindt hat verloren…

Lindt Teddy

Der Weltuntergang ist vorbei und wir sind immer noch da.

Möglicherweise haben die Vogonen ihre seit Jahren geplante Expressroute durch unser Sonnensystem doch woanders gebaut oder die Weltuntergangsverfechter haben sich einfach verrechnet und bei der Errechnung des Datums die angepassten Schalttage bzw. die Anpassung der Schaltjahresberechnung vergessen. Vielleicht brauchen wir unser Handtuch jetzt erst am 08. April 2017 – oder auch nicht…

Was mich aber weit mehr stutzig macht ist die Entscheidung des Landgerichts Köln, das den Weiterverkauf des Lindt-Teddys untersagt, weil die Konsumenten einen in Goldfolie eingepackten Teddybären mit roter Schleife (unserer hat leider keine Schleife) sofort Rückschlüsse auf den markenrechtlich geschützten „Goldbären“ von Haribo herstellen würde.

Wenn ich mir den Teddy so anschaue und an die kleinen Gummibärchen denke, kann ich da gar keine Verbindung herstellen geschweige denn eine Ählichkeit erkennen. Sollen wir jetzt auch Apfel- und Fenster-Computer miteinander verwechseln?

Morgen an’s Handtuch denken!

Keine Panik beim Weltuntergang

Im Hinblick auf den bevorstehenden Weltuntergang, halte ich es für angebracht, Euch alle nochmal an das wichtigste Accessoire zu erinnern: das Handtuch. Vielleicht nimmt uns ja ein vorbei fliegendes Raumschiff als Anhalter mit…

„Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann.

Einmal ist es von großem praktischem Wert – man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; man kann unter den so rot glühenden Sternen in den Wüsten von Kakrafoon darunter schlafen; man kann es als Segel an einem Minifloß verwenden, wenn man den trägen, bedächtig strömenden Moth-Fluss hinuntersegelt, und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen oder dem Blick des Gefräßigen Plapperkäfers von Traal zu entgehen (ein zum Verrücktwerden dämliches Vieh, es nimmt an, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen – bescheuert wie eine Bürste, aber sehr, sehr gefräßig); bei Gefahr kann man sein Handtuch als Notsignal schwenken und sich natürlich damit abtrocknen, wenn es dann noch sauber genug ist.

Was jedoch noch wichtiger ist: ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Strag (Strag = Nicht-Anhalter) dahinter kommt, dass ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er automatisch annehmen. er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompass, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw, usw. Und der Strag wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade „verloren“ hat. Der Strag denkt natürlich, dass ein Mann, der kreuz und quer durch die Galaxis trampt, ein hartes Leben führt, in die dreckigsten Winkel kommt, gegen schreckliche Übermächte kämpft, sich schließlich an sein Ziel durchschlägt und trotzdem noch weiß, wo sein Handtuch ist, eben ein Mann sein muss, auf den man sich verlassen kann.“

aus Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

Wir dürfen alle sehr gespannt sein, wie sich der Weltuntergang morgen anfühlt und uns die große Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest stellen. Wenn allerdings morgen wirklich die vogonische Bauflotte unseren Superrechner genannt „Erde“ platt macht, ist es auch egal, ob die Antwort 42 lautet oder nicht…

Bis zur After-Show-Party – nach dem Weltuntergang – und KEINE PANIK!

Wer noch schnell den Anhalter lesen will: Per Anhalter durch die Galaxis (Partnerlink)