Gelesen: Der Hof

Der Hof von Simon Beckett

von Simon Beckett

In der Nähe eines abgelegenen, heruntergekommenen Hofs in Südfrankreich bringt der Engländer Sean seinen Fuß in eine Falle. Dadurch kann er seine Flucht vor der Polizei vorläufig nicht fortsetzen.

Im südfranzösischen Sommer ist es brütend heiß. Fliegen umschwirren die grunzenden Schweine. Sean kommt in einer baufälligen Scheune unter – gegen den Willen des Hofbesitzers. Dafür wird er von den beiden Töchtern umsorgt. Als Bezahlung für Kost und Logis repariert er den Sommer über das marode Bauernhaus – bis seine Wunden verheilt sind. Dabei stößt er immer wieder auf Ungereimheiten, die er aufdecken will. So entdeckt er kleine und große Geheimnisse, die den Leser in seinen Bann ziehen.

Fazit: Schon länger gelesen, aber dennoch hat das Buch alle Sterne verdient. Manche Stellen erscheinen sehr real – oft realer als es wirklich gut ist. Als der Protagonist seinen Fuß in eine Wildererfalle bringt, konnte ich den Schmerz fast fühlen, auch die sommerliche Hitze ist immer wieder greifbar. Simon Beckett braucht David Hunter nicht, um packende Krimis zu schreiben!

Bewertung: ⊕ ⊕ ⊕ ⊕ ⊕ (von 5 möglichen)

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Piktogramme kommen ohne Text aus…

Piktogramme und so...

… sollte man eigentlich denken. Klar klappt das nicht immer und nicht jeder kapiert’s. Aber das obige Bild verwirrt mich doch gewaltig. Das Piktogramm für die Herren-Toilette mit dem Text-Zusatz…?

Hier gebe es nette und (fast) kostenlos verwendbare Piktogramme für alle Arten von Toiletten und sogar für Wickelräume. So hätte man auch in dem Hotel in Tauberbischofsheim auf Text verzichten können.

Danke an Harald für das Bild…

Es ist da…

Das iPhone6 ist da...

Manchmal hat es auch was Gutes, wenn man auf was warten muss: die Vorfreude ist umso größer. So, das war das letzte Bild mit dem iPhone5. Ab heute gibt’s nur noch Bilder mit dem iPhone6. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: wo bekomm’ ich eine passende Hülle her…?

Gschdörr

Gschdörr

Ob diese Wortschöpfung es in größerem Ausmaß aus dem bayrischen Ausland nach Baden-Württemberg und darüber hinaus geschafft hat, ist mir (und Google) leider nicht bekannt.

Auf jeden Fall nannte Oma Franziska den österreichischen Kaiserschmarrn immer Gschdörr, warum daraus nur selten Pfannkuchen werden durften, wird allerdings für immer ihr Geheimnis bleiben.

Jana hat es auf jeden Fall geschafft, Gschdörr zu produzieren. Aber auch nur, weil die Pfannkuchen nichts werden wollten…

Die Sage vom Schwarzwälder Hanghuhn

Schwarzwälder Hanghuhn

Vor über 100 Jahren, als der Schwarzwald noch nicht vom Tourismus sondern von den Erzeugnissen der Landwirtschaft auf kargen und steilen Wiesen lebte, machte ein Zimmerergeselle auf der Walz eine merkwürdige Beobachtung.

In einer Vollmondnacht, in der der Mond immer wieder von schnellziehenden Wolken verdeckt wurde, hatte sich der Geselle unter einem überhängenden Felsen ein Nachtlager gerichtet. Die nächste größere Stadt, wo er hoffte Arbeit als Zimmermann zu finden, war noch einen Tagesmarsch entfernt. Das kleine Lagerfeuer, das er entzündet hatte, glomm nur noch ein wenig und langsam kroch die Kälte unter seinen Mantel mit dem er sich zugedeckt hatte.

Da hörte er ein Knirschen auf dem nahen Trampelpfad unterhalb seines Nachtlagers. Er drehte sich ein wenig Richtung Tal und konnte schemenhaft eine dunkle Gestalt erkennen. Die Gestalt hatte sich einen Sack über die Schulter geworfen. In dem Sack bewegte sich etwas. “Das muss ich mir genauer anschauen”, dachte der Geselle und machte sich daran, der Gestalt zu folgen.

So leise wie möglich schlich er den Hang entlang. Nach einigen hundert Metern konnte er ein kleines Licht oben am Berg erkennen. Die Gestalt bewegte sich weiter den Berg hinauf und schaute sich ständig um. “Was hat der nur vor? Bei Nacht geht doch kein Schwarzwälder mehr auf den Berg.”, sagt er sich. Immer näher kamen die beiden dem Licht bis der Geselle ein gedrungenes, winziges Häuschen erkennen konnte. Von dort kam das Licht.

Die Gestalt schaute sich immer seltener um und schien ihn bis jetzt nicht bemerkt zu haben. Als unter seinen Füßen knackend ein Ast zerbrach, konnte der Geselle sich gerade so noch hinter einen kleinen Busch ducken. Dieses Mal drehte sich die Gestalt um und der Geselle konnte einen dunklen Vollbart unter dem großen Hut erkennen. Erst als die Gestalt einige Meter weiter gegangen war, getraute sich der Geselle ihr weiter zu folgen.

So kamen sie schließlich zu dem kleinen Häuschen, vor dem ein kleines Feuer brannte. Darüber schaukelte bedächtig ein kleiner Kessel. Die Gestalt ging an dem Feuer vorbei. In dessen Licht erkannte erkannte der Geselle in der Gestalt einen stämmigen Mann mit gegerbter Haut und einem fast schwarzen Vollbart. “Vermutlich nur ein Bauer aus dem Tal, der seine Waren hier verkaufen will”, dachte der Geselle. Er sah den Bauer an die Tür des Häuschens klopfen.

Quietschend öffnete sich die Haustür. Der Bauer verdeckte mit seinem breiten Kreuz den Türrahmen, so dass der Geselle nicht sehen konnte, wer aus dem Häuschen trat. Der Bauer machte einen Schritt zurück, so dass ein altes, gebücktes Weib gehüllt in einen schwarzen Umhang zum Vorschein kam. Der Geselle konnte ihr Gesicht nicht richtig erkennen, aber er war sich sicher, dass die Frau mindestens eine Warze auf der Nase hatte.

Die Frau bedeutete dem Bauer, er solle den Sack aufmachen und ihr den Inhalt geben. Er nahm den Sack von der Schulter und öffnete ihn. Er griff hinein und zog etwas Lebendiges hervor. Es zappelte und versuchte sich zu befreien: ein Huhn. Und noch ein Huhn holte der Bauer aus dem Sack. Er reichte ihr die beiden Hühner. Die Alte nahm die Hühner an den Füßen und ging zu dem Kessel. Mit der freien Hand griff sie irgendwo in ihren Umhang und zog etwas heraus, das sie in den Kessel warf. Kurz danach begann es in dem Kessel grünlich zu leuchten.

Sie nahm das erste Huhn und steckte es in den Kessel, murmelte unverständlich ein paar Worte und zog das Huhn wieder heraus und gab es dem Bauern zurück. Mit dem zweiten verfuhr sie genauso. Das grüne Licht im Kessel erlosch und die Alte wandte sich dem Bauer zu. “Musch uffbasse, dass’d si die nägschde drei Daach eischperrsch. Dann konnsch sie widda nuss lo.” Der Bauer steckte die beiden Hühner wieder in den Sack und legte der Alten ein paar Münzen in die ausgestreckte Hand.

Dann macht er sich wieder auf den Weg ins Tal. Der Geselle folgte ihm. Als die beiden an seinem Lager vorbei kamen, holte er seinen Beutel und folgte dem Bauer. Jetzt wollte der Geselle unbedingt wissen, wohin der Bauer ging. In der Nähe eines Bauernhofes bog der Bauer ab, öffnete eine Stalltür und verschwand im Dunkel. Obwohl der Zimmerergeselle eine Weile wartete, kam der Bauer nicht zurück.

So suchte sich der Geselle ein geschütztes Plätzchen etwas oberhalb des Hofes und bettete sich wieder in seinem Mantel. Am nächsten Morgen machte er sich auf den Weg in den Ort und fand auch beim ersten Zimmermann eine Anstellung für die nächsten vier Wochen. Nach zwei Tagen machte er sich am Abend auf den Weg zum Hof des Bauern, dem er in der Nacht gefolgt war. Er wollte unbedingt wissen, was die Alte mit den Hühnern angestellt hatte.

Als er dort ankam, waren die Hühner des Bauern im Freien und mühten sich ab an dem Schwarzwaldhang etwas Essbares zu finden. Zwei Hühner allerdings waren viel weiter oben als die anderen. Der Geselle rieb sich die Augen und stieg den Hang hinauf, um die beiden Hühner besser sehen zu können. Tatsächlich. Die beiden Hühner da oben am Berg hatten zwei unterschiedlich lange Beine. Das linke Bein war etwas länger als das rechte. So dass die Hühner besser am Hang entlang laufen konnten. “Wie hat die Alte das nur gemacht”, fragte sich der Geselle, musste aber dann lachen, als er sah wie eines der beiden Hühner umkippte als es in die andere Richtung laufen wollte.

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Kindheitstraum…

Schwarzwaldklinik

Einmal im Leben wollte ich den Carlsbau im Glottertal, einen der Drehorte der Schwarzwaldklinik, mit eigenen Augen sehen. Während Ende der Achtziger ganze Heerscharen von Fans zu dem Gebäude im Glottertal gepilgert sind, war es heute dort sehr ruhig.

Zugegebenermaßen muss ich sagen, dass wir – dank unzureichender Beschilderung – auf der falschen Seite hochgestiegen sind, aber wir waren da. Etwas verschwitzt aber dort. Die ausladenden Fernsehbilder musste man leider von der anderen Seite aus machen.

Vielleicht würde der eine oder andere diesen Wunsch eher als Kindheitstrauma bezeichnen, aber ich befürchte, dass ich mir die Serie irgendwann noch auf DVD kaufen muss…