Geh‘ ma Sondaschule?

Klar, aber nur wenn Dritte Wahl auch dabei ist…

Okay.

So bin ich zu meinem Geburtstagsgeschenk von Jana gekommen. Und gestern zum ersten Mal in den Schlachthof in Wiesbaden.

Von der Vorband “Kaizaa” waren die ersten drei Lieder top. Der Rest klang dann irgendwie nach Helene Fischer mit leichten Punk-Anleihen. Dafür waren Sondaschule und Dritte Wahl erste Wahl. Ich war ja von Sondaschule vorher nicht wirklich angetan, aber spätestens bei “RIP Audio” hatten sie mich.

81 Jahre danach

Im Gedenken an die Progromnacht 1938

“Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.”

Martin Niemöller

Der 09.11. ist ein Tag zum Erinnern. U.a. an den Mauerfall (1989) oder an die Reichspogromnacht (1938). Gerade an die sog. Kristallnacht vom 09. auf den 10.11.1938 sollte man immer wieder denken, daran erinnern.

Deshalb zog heute ein nur von Kerzen beleuchteter Schweigemarsch durch Buchens Straßen – vom Musterplatz zur ehemaligen Synagoge und dann zum alten Rathaus. Über 300 Menschen lauschten bei der abschließenden Kundgebung den Ausführungen der verschiedenen Sprecher und Klaus Lampe hat Martin Niemöller wieder in meinem Gedächtnis reaktiviert.

Auf irgendeinem Reclam-Heft hatte ich das Niemöller-Zitat vor rund 25 Jahren schon mal notiert. Erinnern ist einfach alles! Jedes Jahr! Damit es nie wieder eine Pogromnacht gibt!

Herbst = Drachenzeit

Franz-Ferdinand und sein neuer Drache

“Duuuu?” Immer wenn Franz-Ferdinand mich leise und in einer ungeahnten Lieblichkeit in der Stimme anspricht, dann will er was von mir.

“Wie lässt man eigentlich einen Drachen steigen?”, wollte Franz-Ferdinand wissen. “Das ist eigentlich ganz einfach. Du brauchst dazu zwei dünne Haselnuss-Stecken, Transparentpapier, eine Schere, etwas Wasser, etwas Mehl, ein Taschenmesser, ganz viel Schnur und ganz ganz viel Wind.

Im Wald holst Du Dir die zwei Haselnussäste, vergiss aber das Messer nicht, Du musst sie ja abschneiden. Dann legst Du die beiden zu einem Kreuz zusammen, kerbst sie an der Kreuzung etwas ein und bindest sie mit einem Stück Schnur zusammen. An den vier Enden machst Du noch kleine Kerben rein, damit die zweite Schnur, die du außen herum ziehst, nicht verrutschen kann.

Dann legst Du Dein Kreuz auf einen großen Bogen Transparentpapier in Deiner Lieblingsfarbe und schneidest mit der Schere außen herum. Achte aber darauf, dass noch außen noch ein Streifen von 3-5 cm übersteht. Dann mischst Du aus dem Mehl und dem Wasser einen dünnen Mehlpapp. Mit dem Mehlpapp klebst Du das überstehende Transparentpapier nach innen auf den Drachenkörper. Falls das mit dem Mehl nicht so klappt, kannst Du natürlich auch anderen Kleber verwenden.

Dann faltest Du viele kleine Schmetterlinge und bindest sie an eine ca. 5 Meter lange Schnur, die Du als Drachenschwanz verwendest. Der Drachenschwanz stabilisiert den Drachen und lässt ihn besser fliegen.

Am Ende bindest Du vorne oben und unten noch ein Stück Schnur fest. Die Schnur sollte ungefährt 1,5 mal so lang sein wie Dein Drache hoch ist. An der Stelle wo sich die Äste überkreuzen bindest Du Deine Steuerleine fest. Und dann geht’s ab auf die Wiese.

Denk’ aber daran, dass Du ganz viel Platz brauchst und Du ggf. auch Anlauf nehmen können musst. Außerdem dürfen keine Stromleitungen über Deinem Dracheflugfeld verlaufen! Und je weniger Bäume in der Nähe sind, um so seltener musst Du Deinen Drachen aus einem Baum holen.”

Leider habe ich im Moment definitiv zu wenig Zeit zum Drachen bauen und auch für vieles andere. So haben wir gestern einfach einen bunten Drachen für Franz-Ferdinand gekauft und ich glaube, er ist mit ihm auch ganz glücklich… 😉

Gruselig

Statt Blumen - Gedenkstein auf einem jüdischen Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof in Bödigheim.

Mit einem verzweifelten Quietschen öffnet sich das altehrwürdige Tor zum Jüdischen Friedhof im Buchener Ortsteil Bödigheim.

“Gruselig”, meint meine Begleiterin. “Und, wo ist Deine Kopfbedeckung?”. Tatsächlich habe ich die Kopfbedeckung, die man als Mann tragen soll, vergessen und muss sagen, dass mir das ein wenig ein schlechtes Gewissen bereitet.

Es ist zwar noch hell als Luca und ich den Schlüssel im Schloss drehen und das Tor aufschieben. Dennoch liegt ein etwas unwirkliches Licht über dem Friedhof und die oftmals schiefen Grabsteine ragen gen Himmel und erinnern an die Verstorbenen, die hier begraben wurden. Die Stille des Friedhofs überdeckt alles. Und wirkt tatsächlich ein wenig gruselig im schwindenden Licht des Spätsommers.

Auf dem einen oder anderen Grabstein liegen statt Blumen Steine. Steine zur Erinnerung. Erinnerung an die Toten. In Bödigheim ruhen laut Wikipedia über 1500 Menschen. Die letzten Grabsteine datieren auf das Jahr 1939. Auch Jacob Mayer wurde hier begraben.

Ein Besuch wirkt wie ein Blick in eine längst vergessene Zeit und der Besuch lohnt sich. Seit neuestem steht dort auch der restaurierte Leichenwagen, den die jüdische Gemeinde um 1910 erworben hat und Schilder informieren über die Geschichte des Friedhofs am Rande von Bödigheim.

Wer den Friedhof auch mal in Augenschein nehmen möchte, erhält den Schlüssel bei der Ortschaftsverwaltung Bödigheim oder im städtischen Archiv. Danke, Tobias!

Einohrschaf

Zehn Jahre hat es geschaf(f)t, war als Dekostück in der Osterzeit äußerst erfolgreich.

Nachdem jetzt auch noch das Ohr verschwunden ist, macht es sich auf den Weg alles Irdischen. In den Störstoffsack!

Dieser Moment…

… wenn man rechtzeitig vor dem Beginn der Ausrückebereichsübung der Abteilungen Götzingen, Hettingen und Rinschheim am gestrigen Abend von der Abteilungskommandanten-Gattin einen frischen Kaffee an den ELW gebracht bekommt. Perfekt – vor allem, wenn sich dann noch was Süßes dazu gesellt.

Danke, Hedi!