Karfreitag. Die Kinder schlafen (noch). Und unser Backgammon-Brett ist nicht aufzufinden.
Zum Glück hat Jana das aktuelle Album von AnnenMayKantereit in der Holzschachtel zu Weihnachten bekommen. Und zum Glück ist die Schachtel gleichzeitig ein Backgammon-Brett.
Wenn’s nach mir geht, könnte man die Pasch-Regel gerne abschaffen…
Eigentlich wollten wir ja gestern schon, hat aber nicht hingehauen. Dafür haben wir heute wie wild Pyramiden gebaut.
Wenn wir ehrlich sind, ist die Variante nicht ganz so prickelnd. Am Anfang kommt man praktisch nicht an Erz und sobald man an Erz kommt, überschlagen sich die Ereignisse und man ist ratzfatz durch. Aber der Pyramidenbau-Gedanke ist nicht ganz schlecht.
Mal sehen, wie sich morgen abend die Rückseite des Spielplan mit einem Szenario mit Alexander dem Großen schlägt…
Wie gestern versprochen sind wir heute nach Südamerika gereist und haben drei Inka-Stämme beim Aufbau und beim Niedergang beobachtet.
Die Siedler-Variante mit zusätzlichen Karten und etwas anderen Regeln ist gar nicht mal schlecht. Man muss nur darauf achten, dass man nicht zuviele Karten auf der Hand hat. In dieser Variante kann das ganz schön schnell gehen.
Morgen fliegen wir zurück und besuchen die Kleopatra…
Diese Woche bereits zum zweiten Mal: siedeln in Catan auf dem Deutschland-Spielplan.
Catan zu besiedeln macht Spaß schon seit über 25 Jahren in den verschiedensten Varianten. Und irgendwie sammeln sich diese Varianten der “Siedler von Catan” bei uns im Schrank. Und im normalen Leben bleibt einfach viel zu wenig Zeit zum Spielen.
Daher kann ich der Corona-Krise sogar etwas Positives abgewinnen: ich habe ein wenig mehr Zeit. Etwas mehr Zeit für Familie, zum Spielen, für Catan.
So bin ich zu meinem Geburtstagsgeschenk von Jana gekommen. Und gestern zum ersten Mal in den Schlachthof in Wiesbaden.
Von der Vorband “Kaizaa” waren die ersten drei Lieder top. Der Rest klang dann irgendwie nach Helene Fischer mit leichten Punk-Anleihen. Dafür waren Sondaschule und Dritte Wahl erste Wahl. Ich war ja von Sondaschule vorher nicht wirklich angetan, aber spätestens bei “RIP Audio” hatten sie mich.
Eigentlich wollte ich Dir so einen richtig gruseligen Text – wie man ihn von den Geburtstagsanzeigen zum 18. aus der Zeitung kennt – schreiben, aber irgendwie war mir alles nicht kitschig genug.
Mir wären Sätze eingefallen wie: “Wir wünschen Dir ein Leben voller Glück, Erfolg, Liebe und Gesundheit.” oder “Ab heute bist Du volljährig! Dazu wünschen wir Dir Erfolg, Mut und Zufriedenheit.” Aber da fehlte einfach das richtige Pathos, der Kitsch, die Spießigkeit.
Wir haben in den letzten 18 Jahren so viel erlebt, so oft gestritten, Chaos veranstaltet, aufgeräumt, uns angebrüllt, Windeln gewechselt, Siedler, Uno und Monopoly gespielt, Du hast mich auf dem Balkon ausgesperrt, Du hast Dein Abitur geschrieben, Du hast Fahrrad fahren gelernt, Du hast Deinen ersten Döner gegessen und warst danach von oben bis unten verschmiert, wir haben Wäsche gewaschen, Du hast die (Jugend)Feuerwehr kennen gelernt, wir haben Kuchen ohne Zucker gebacken, Zimmer gestrichen und immer wieder umgeräumt, wir haben Deinen ersten Freund kommen und gehen sehen, wir waren auf Konzerten und Festivals, wir haben Deine ersten BF17-Autofahrten überstanden – und noch so viel mehr was ich vergessen habe, zu erwähnen.
Wir schauen nachher mal in die Zeitung, vielleicht wird heute ja noch jemand 18. Dann ergänze ich den Text hier nochmal mit dem richtigen Spruch.
Zwischen 1988 und 1997 gab es Zeiten, da hätte ich mich gefreut, wenn das BGB bis auf die Grundmauern niedergebrannt wäre.
Heute schwang beim Besuch ein klein wenig Wehmut mit. Trakt 2, der älteste Bauteil des Burghardt-Gymnasiums in Buchen, wird in den nächsten Tagen abgerissen.
Und die SchülerInnen haben bei ihrer Abrissparty am Freitag bereits viel Vorarbeit geleistet. Auch heute konnte jeder, der wollte, eigenhändig Steine aus den Mauern meißeln und ein letztes Mal die ehemaligen Klassenzimmer besichtigen. Wir haben es uns einfacher gemacht und Janas Stein mitgenommen. Der lag schon auf dem Haufen und wartete auf uns.
Dr. Schneider, einer der ersten Schüler im damaligen Neubau, fand am Freitag und heute die passenden Worte für die Schüler: “Heute kann ich beurteilen was das Burghardt-Gymnasium Gutes für mich und alle anderen Schüler getan hat und tut. Ich habe eine Weile gebraucht, um das zu begreifen” (sinngemäß wiedergegeben).
Auch nach 61 Jahren bleiben die Türen der Einbauschränke aus Holz nicht zu und offenbaren seltsame Schätze.